Verabschiedung von Pater Praveen am 04.08.2019

Unter einem großen Plakat mit reifen Trauben und dem Primizspruch von Pater Praveen feierten 8 Priester den Gottesdienst zum Abschied des beliebten und geschätzten indischen Geistlichen. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ sang passend der Kirchenchor im Anschluss an den Kommunionempfang.

Viele Gläubige und Weggefährten während seiner Zeit als „Kaplan“ im Pfarrverbund Buxheim/Tauberfeld-Eitensheim waren zum Dankgottesdienst in die Pfarrkirche St. Andreas nach Eitensheim gekommen. Die Texte der Tageslesungen waren mit Kohelets Mahnung vom Windhauch und Jesu Gleichnis vom reichen Mann, dem Gott „Du Narr“ ob seines irdischen Strebens zuruft, eher nicht dazu angetan, freudig Abschied zu nehmen. Doch Pater Praveen machte in seiner Predigt deutlich, dass es darum geht, Schätze für den Himmel, nicht für das irdische Dasein zu sammeln. Sorgt Euch um Euer Seelenheil, nicht um Euren Geldbeutel, so könnte man die Botschaft auf den Punkt bringen. Diese Worte machten einmal mehr deutlich, was die Menschen im Pfarrverbund an Pater Praveen schätzen: Er kümmert sich als Seelsorger um die ihm Anvertrauten und zeigt allen als Vorbild durch die würdige Feier der Eucharistie, woraus er Kraft schöpft, worauf er seine Hoffnung setzt.

Pfarrer Armin Heß war der erste Redner, der seine Dankbarkeit für den geleisteten Dienst zum Ausdruck brachte und an seinem priesterlichen Mitbruder vor allem schätzte, dass dieser „für Neues immer aufgeschlossen“ war. Die Bürgermeister aus Eitensheim und Buxheim, Michael Stampfer und Benedikt Bauer, zitierten Wilhelm Busch und Hermann Hesse und wiesen auf Pater Praveens interkulturelle Pionierarbeit und den Zauber des Neuanfangs hin. Bürgermeister Stampfer, der mit einer Reisegruppe unter Leitung von Pater Praveen in dessen indischer Heimat war, wählte das Bild der Schatztruhe an Erinnerungen, die von einem Kontinent zum anderen wanderte. Für die Pfarrgemeinderäte sprachen die Vorsitzenden Ingrid Sangl und Hans Iberl. „Eichstätt locuta causa finita“ spielte Iberl auf einen alten Kirchenrechtsgrundsatz und die erste Reaktion mancher Pfarreiangehöriger an, doch um eine Veränderung der Abberufung von Pater Praveen bei der Bischöflichen Personalkammer anzufragen. Doch er wie seine Eitensheimer Kollegin machten deutlich, dass man dankbar für das Geschenk der vergangenen, intensiven vier Jahre mit Pater Praveen sein dürfe. Sangl charakterisierte den indischen Priester als wahren Pastor (Hirten), dem die Seelsorge eine Herzensangelegenheit ist. In die Schar derer, die ganz persönlich „Vergelt’s Gott“ sagen wollten, reihten sich die Pfarrjugend Eitensheim, die Evangelische Kirchengemeinde Gaimersheim und das Team für die Kleinkindergottesdienste ein, das Pater Praveen motiviert hatte, sich nach einer Durststrecke neu zu gründen. Die jüngsten Gottesdienstbesucher machten dem Seelsorger mit ihrem Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ auf dem grünen Rasen vor der Kirche ebenso viel Freude wie der Kirchenchor mit Händels Halleluja während des Gottesdienstes. Ein Fotobuch, ein Olivenbaum, Bilder vom gemeinsamen Kochen sowie eine Eitensheimer Tasse und fair gehandelter Kaffee aus Buxheim begleiten Pater Praveen an seine neue Wirkungsstätte nach St. Josef in Leinburg. Man darf zu Recht vermuten, dass er auch dort in der Seelsorge nicht müde wird, den Weinstock in den Mittelpunkt zu stellen und die Menschen sanftmütig davon abzuhalten, nur Schätze für sich selbst zu sammeln, bei Gott aber nicht reich zu sein – wie der Lesungstext aus dem Evangelium nach Lukas endete.

Text: Ewald Kommer
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